Das franziskanisch-christlich geprägte Menschenbild
Das franziskanisch-christlich geprägte Menschenbild lehrt uns, dass jeder Mensch ein Bruder oder eine Schwester ist, weil Gott, der uns alle ins Leben gerufen hat, Vater und Mutter ist. Auch Tiere, Pflanzen und Elemente sind ein Teil dieser ganzheitlichen Sicht. Somit hat der Umgang mit der Mitwelt (in-)direkt mit Gott zu tun: „So wie ich mit den Menschen und der Schöpfung umgehe, so gehe ich mit Gott und letztlich auch mit mir selber um.“- Das franziskanisch-christliche Verständnis sieht den Menschen nicht als Besitzer von materiellen Gütern, sondern als verantwortungsvoller Verwalter für das, was ihm in den verschiedenen Lebensabschnitten anvertraut wird. Franziskus würde wohl sagen: Wir können nur dann unbeschwert glücklich sein und in Frieden leben, wenn wir die Not, die uns unmittelbar begegnet, zu lindern versuchen. In Begegnungen, mögen sie noch so herausfordernd sein, werden Glaube, Hoffnung und Liebe in dem Masse erfahrbar, wie wir mit Gott und uns selbst Eins sind. Somit trägt ein Mensch, der sich bewusst für diesen Weg entscheidet die Vergebungsbereitschaft und Liebe auf Vorschuss in sich für alles was ihm das Leben zumutet.
Diese franziskanisch-christlich geprägten Werte sind eine Orientierung auf dem Weg zum gereiften Menschsein, wobei die „vollkommene Freude“ Leid und Glück beinhalten. Mit Worten aus der Bibel: Wenn es einem zuerst um das „Reich Gottes“ („Selbstlose Liebe“) geht, wird einem alles andere dazu geschenkt.